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Es gibt viele Weisheiten über das richtige Getränk: Den Schnaps nach einem schweren Essen, Kaffee als Muntermacher, Wein für ein gesundes Herz, über Wasser und Tee geht sowieso nichts. Wie viel Wahrheit steckt hinter diesen Binsenweisheiten?

Geht es um Fitness und Gesundheit, wird meist über Sport und Essen berichtet – das Trinken wird vernachlässigt. Dabei überlebt der Mensch ohne Nahrung mindestens 30 Tage, ohne Trinken allerdings nur ca. drei Tage. Kein Wunder, immerhin besteht der Mensch zu 50 bis 70 Prozent aus Wasser, abhängig von Parametern wie Geschlecht, Alter oder Fettgehalt des Gewebes.

Allerdings trinken die meisten Menschen immer erst dann, wenn sie Durst verspüren. Eigentlich schon zu spät – Durst ist ein Alarmsignal des Körpers, welches dieser aussendet, wenn der Flüssigkeitshaushalt schon nicht mehr im Gleichgewicht ist.

Richtige Möglichkeiten gibt es viele

Wann man trinkt, ist also klar – bevor der Durst kommt. Am besten macht man es sich zur Gewohnheit, regelmäßig zum Glas zu greifen, um so auf die empfohlene tägliche Trinkmenge von 1,5 bis 2 Liter zu kommen. Doch was trinkt man? Die Zusammensetzung des menschlichen Körpers vor Augen, kann eigentlich nur Wasser die beste Alternative sein. Wasser ist gut gegen den Durst. Außerdem dient es als Lösungs- und Transportmittel, hilft bei der Ausscheidung von Stoffwechselprodukten und Salzen über die Niere und reguliert die Körpertemperatur. Doch auf Dauer ist ausschließliches Wassertrinken vielleicht etwas eintönig. Können andere Getränke eine gleichwertige Flüssigkeitsversorgung gewährleisten?

Kaffee

Bevor man morgens zum Wasserglas greift, hat mancher schon Kaffeeduft in der Nase. Kaffeetrinker bekommen oft zu hören, der Muntermacher würde nicht als Getränk zählen. Schlimmer noch: Kaffee entziehe dem Körper Wasser. Stimmt das? Das im Kaffee enthaltene Koffein hat zwar eine milde harntreibende Wirkung und führt zu einer vermehrten Ausscheidung von Natrium. Bleibt es aber bei einem moderaten Genuss von ca. vier Tassen pro Tag, gleicht der Körper dieses Defizit wieder aus. Das oft obligatorische Glas Wasser zum Espresso ist hier nicht einmal zwingend notwendig, der Kaffee darf getrost der Flüssigkeitsbilanz hinzugerechnet werden. Allerdings macht der Schluck Wasser zwischendurch die Geschmacksknospen wieder aufnahmebereiter für das Aroma des Kaffees.

Dasselbe gilt für den Genuss von Grüntee oder Schwarztee. Auch hier ist der entwässernde Effekt ein moderater. Zusätzlich enthält Tee Polyphenole. Diese schützen den Körper vor freien Radikalen, die zu Zellschäden führen können. Polyphenole können u. a. vor Haut-, Magen- und Speiseröhrenkrebs schützen. Trinkt man regelmäßig Tee, können Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko sinken.

Gerne auch fruchtig – das Richtige trinken

Frisch gepresster Fruchtsaft ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Diese stärken die körpereigenen Abwehrkräfte. Orangen- und Grapefruitsaft sind hervorragende Lieferanten für Vitamin C, dem Lieblingsvitamin der Schönheits- und Gesundheitsindustrie. Der Körper kann es nicht selbst bilden, so dass es mit der Nahrung aufgenommen werden muss. Bereits ein Glas (0,2 Liter) Orangensaft deckt den von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Tagesbedarf an Vitamin C. Außerdem liegt der Wasseranteil von 100 Gramm Orange bei 85,7 Prozent. Wer sich also nicht die Mühe des Auspressens machen möchte, kann auch viel Flüssigkeit zu sich nehmen, indem er Orangen isst.

Suppen, nicht nur für die Seele 

Suppe

Waren sie früher fester Bestandteil fast jedes Speiseplans, werden heute kaum noch Suppen und Eintöpfe gegessen. Damit wird auch weniger Flüssigkeit über die Nahrung aufgenommen. Stattdessen geht der Trend seit Jahren hin zu Mahlzeiten mit hoher Energiedichte und geringem Flüssigkeitsgehalt, Fastfood und Co. lassen grüßen. Mit dem flüssigen Anteil von Suppen kann man einen Teil des täglichen Flüssigkeitsbedarfs decken. Außerdem wussten schon unsere Großmütter um die kräftigende Wirkung von Knochenbrühe. Heute wird diese zum trendigen Allheilmittel und sogar als „ultimativ-gesunder Kaffeeersatz“ angepriesen. Auf diesen Zug kann man aufspringen oder auch nicht. Fleisch muss allerdings kein Bestandteil einer gesunden Suppe sein. Auch Vegetarier kommen hier zum Zug. Bereitet man die Suppe mit frischen Zutaten wie verschiedenen Gemüsesorten und hochwertigen Fetten zu, sorgt sie nicht nur für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, sie wärmt auch bis in die Zehenspitzen und versorgt den Körper mit vielen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Hochzeitssuppe, Maultaschen in der Brühe oder Minestrone sind so nicht nur wärmender Flüssigkeitslieferant, mit ihren reichhaltigen Zutaten stellen sie vollwertige Mahlzeiten dar.

Ob warm oder kalt, die richtige Menge macht´s

Ob man nun klares Wasser trinkt, dieses mit Fruchtsaft verfeinert, den Morgenkaffee bevorzugt oder sich als Suppenkasper versucht – es gibt viele Möglichkeiten, sein tägliches Trinksoll zu erfüllen. Je nach Geschmack bringt jede dieser Varianten ihr zusätzliches Plus an Geschmack oder Wirkung, so dass einem beim Trinken nicht langweilig werden muss.

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