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Besonders ältere Patienten sind oft von verschiedenen Risiken betroffen, die ihre Sicherheit beeinträchtigen können.

Patientensicherheit ist ein vorrangiges Ziel der gesundheitlichen Versorgung in Deutschland 
und ein wichtiges Thema der europäischen Gesundheitspolitik. Bei allen Beteiligten im Gesundheitswesen, der Politik, in der Ärzteschaft, bei Krankenhäusern ebenso wie bei Krankenkassen und Patientenvertretungen besteht Einigkeit, dass Patientensicherheit ein Leitgedanke bei der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens ist. 

Um die Patientensicherheit zu gewährleisten, gibt es verschiedene Maßnahmen und Programme, die in Deutschland umgesetzt werden:

Medikamentensicherheit:

Ein wichtiger Aspekt der Patientensicherheit bei Senioren ist die Medikamentensicherheit. Ältere Menschen nehmen oft mehrere Medikamente ein, was zu Arzneimittelwechselwirkungen und unerwünschten Nebenwirkungen führen kann. Um dies zu vermeiden, gibt es in Deutschland verschiedene Programme wie z.B. das Medikationsmanagement, bei dem die wiederholte Analyse der Gesamtmedikation zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit und Therapietreue durch Identifizierung von arzneimittelbezogenen Problemen im Mittelpunkt steht.

Sturzprävention:

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Sturzprävention. Ältere Menschen sind oft aufgrund von körperlichen Einschränkungen und Gleichgewichtsproblemen sturzgefährdet. 
So kann es z.B. durch Dehydration bei Senior:innen zu einer geringeren körperlichen Leistungsfähigkeit kommen, die die Mobilität beeinträchtigt und das Sturzrisiko erhöht. Wenn ältere Menschen nicht genug Flüssigkeit zu sich nehmen, können sie verwirrt oder desorientiert werden. Der Flüssigkeitsmangel kann darüber hinaus zu einem niedrigen Blutdruck führen, der Schwindel und Ohnmacht begünstigt, was ebenfalls das Sturzrisiko erhöht.
Um das Sturzrisiko zu minimieren, gibt es in Deutschland verschiedene Programme und Initiativen, wie z.B. das Sturzpräventionsprogramm der AOK.

Infektionsprävention:

Neben der Medikamentensicherheit und der Sturzprävention sind auch die Hygiene und die Infektionsprävention wichtige Aspekte der Patientensicherheit.
So besteht z.B. ebenfalls ein Zusammenhang zwischen Infektionsrisiko und Dehydration, da Dehydration das Immunsystem schwächen kann und somit das Risiko für Infektionen erhöht. Im Umkehrschluss bedeutet ein ausreichendes Trinken eine Stabilisierung des Immunsystems.
Besonders in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen können sich Krankheiten schnell verbreiten. Um dies zu verhindern, gibt es in Deutschland strenge Hygienevorschriften nach § 35 und §36 des IfSG und verschiedene Programme zur Infektionsprävention

Interdisziplinäre Kooperationen von Medizin und Pflege:

Ein weiterer wichtiger Faktor für die Patientensicherheit bei Senioren ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Gesundheitsberufe. Ältere Patienten benötigen oft eine umfassende medizinische Versorgung, die von verschiedenen Fachdisziplinen erbracht wird. Die Komplexität der Krankheitsfälle (Stichwort Multimorbidität), verursacht durch den demografischen Wandel und die daraus resultierende Ausrichtung auf Rehabilitations- und Präventionsarbeit sowie die komplexer werdenden Aufgaben der gesundheitlichen Versorgung legen den Fokus vermehrt auf das gemeinsame Ziel – die Patientenorientierung und das Patientenwohl. Eine gute Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den verschiedenen Gesundheitsberufen ist daher von entscheidender Bedeutung.

Fazit:

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Patientensicherheit in Deutschland ein wichtiger Faktor für die Gesundheitsversorgung ist, insbesondere bei älteren Patienten. Eine umfassende medizinische Versorgung erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und Koordination zwischen verschiedenen Gesundheitsberufen sowie Maßnahmen und Programme, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Senioren zugeschnitten sind. In Ergänzung dazu kann das körperliche und geistige Wohlergehen von Senior:innen sehr einfach durch regelmäßige und ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt werden.

Für Interessierte: Dieser weiterführende Artikel vermittelt medizinisch-ethische Richtlinien und Empfehlungen bei der Behandlung und Betreuung von älteren, pflegebedürftigen Menschen.
Er erläutert, dass Alter und Pflegebedürftigkeit nicht zur Vorenthaltung indizierter Maßnahmen führen dürfen; er bietet Ärzten, Pflegenden und Therapeuten eine Hilfe für Entscheidungen in schwierigen Situationen und zeigt die wichtigen Anforderungen und Rahmenbedingungen für eine gute Behandlung und Betreuung älterer, pflegebedürftiger Personen auf.

 

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