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Früher kannten wir gerade einmal Spaghetti Bolognese, Pizza oder Schnecken – absolut exotisch. Zu Zeiten von Fernreisen sieht das schon ganz anders aus. Auf anderen Kontinenten erwarten uns nicht nur fremde Kulturen, sondern auch deren reichhaltiger Speiseplan, der sich teilweise sehr von unserem unterscheidet. Deshalb kann es ganz hilfreich sein, durch das richtige Trinken zu exotischem Essen unserem Gaumen und unserer Verdauung ein wenig zur Seite zu stehen.

 

 

Karibische Speiseträume

In diesem westlichen tropischen Teil des Atlantischen Ozeans nördlich des Äquators macht man Urlaub auf Inseln. So verwundert es nicht, dass Fische und Meeresfrüchte ganz oben auf allen Speisekarten stehen und das Sinnbild der karibischen Küche sind. Ob Fliegender Fisch auf Barbados, Red Snaper auf Dominica, Hummer auf Barbuda, Krabben auf Grenada, Garnelen auf St. Croix oder die Conch-Muschel auf den Bahamas, immer kommen die Meeresbewohner fangfrisch auf den Tisch. Trotz des warmen Klimas wird in der Karibik auch sehr viel Fleisch gegessen. Huhn, Schwein, Rind und Ziege werden in vielerlei Zubereitungsarten angeboten, wobei die Gewürze und das Gemüse je nach Insel variieren. Auf Jamaika sind es Jerks (Marinaden), die die Eigenschaften des Fleisches oder des Fisches unterstreichen und vor allem beim Grillen für ein besonderes Geschmackserlebnis sorgen. Um dies alles optimal verdauen zu können, gehört das richtige Getränk zum Essen.

 

Sind die Speisen schon so exotisch, liegen Cocktails in Kokosschalen oder beschirmten Gläsern nahe – allerdings sind diese keine allzu guten Durstlöscher und können den Geschmack des Essens verfälschen. Hier greift man besser zu Wasser – und zwar in ungeöffneten Flaschen. Dies gilt nicht nur für Getränke zum Essen. Um unseren täglichen Bedarf an Flüssigkeit zu decken, benötigen wir zwischen 1,5 und 2 Liter Wasser. Von Leitungswasser ist in solch exotischen Ländern gänzlich abzuraten, da die Qualität oft sehr mangelhaft ist und die Keimbelastung hoch. Deshalb sollte man sich auch im Restaurant die Flasche (Mineral-)Wasser am Tisch öffnen lassen, um nicht abgefülltes Leitungswasser zu kaufen.

 

Exotisch ist meist Scharf

Speist man exotisch, wird es schnell scharf. Im Angebot stehen Capsaicin in Chili, Piperin in Pfeffer, Senföl in Meerrettich und Senf, Allicin in Knoblauch, Gingerol in Ingwer. Diese Gewürze erhöhen nicht nur die geschmackliche Vielfalt, sie wirken auch. Capsaicin beispielsweise verursacht einen Schmerzreiz. Auf diesen hin werden Endorphine ausgeschüttet – scharf macht also glücklich. Damit dieser Wirkmechanismus greifen kann, benötigt unser Organismus ein geeignetes Transportmedium – Wasser. Dieses ist unverzichtbarer Bestandteil nahezu aller Metabolisierungsprozesse im Körper, Wasser löst und transportiert die mit der Nahrung aufgenommenen Stoffe an ihren Wirkort. Deshalb ist ausreichendes Trinken unverzichtbar, nicht nur um den Durst zu löschen, sondern auch um Nahrungsbestandteile optimal verwerten zu können.

Isst man exotisch scharf gewürzt, passt sich unser Trinkverhalten dem Essen an – es wird regelmäßig in kleinen Schlucken gelöscht. So können sich die Geschmacksnerven wieder etwas erholen und unser Körper nimmt eine von ihm verwertbare Flüssigkeitsmenge auf – 500 – 800 ml können im Darm pro Stunde resorbiert werden. Schmeckt das Essen gar zu befremdlich, darf es auch ein größerer Schluck sein. Dieser spült dann die ungewohnten Gewürze aus den Geschmacksknospen, das unangenehme Gefühl im Mund verschwindet und wir können uns neuen Genüssen zuwenden.

 

Ausreichend Trinken bei scharfem Essen

Allerdings hat ausreichendes Trinken zu scharf gewürztem Essen noch einen weiteren Effekt: Capsaicin führt zu Hitzewallungen und Schweißbildung. Durch das Schwitzen wird die Körpertemperatur gesenkt und der Körper kühlt ab, was gerade in Ländern mit sehr heißem Klima gewollt ist. Durch Schwitzen verlieren wir normalerweise ca. einen Liter pro Tag, dies kann in wärmeren Breitengraden wesentlich mehr sein. Hier dehydriert der Körper schneller einmal, ohne dass wir es direkt bemerken. Kommen dann noch scharf gewürzte Speisen hinzu, muss dringend für Ausgleich gesorgt werden – am besten durch gut mineralisiertes Wasser. Ist versehentlich doch einmal Leitungswasser ins Glas geraten, hilft die antibakterielle Wirkung von Capsaicin: Die Entwicklung von Mikroorganismen wird gehemmt. Zudem regt Capsaicin die Magenmotorik an und steigert die Magensaftsekretion. Auch hier ist es gut, zum Essen ausreichend Wasser zu trinken. So wird die Magenschleimhaut geschont und das Essen besser vertragen.

 

Baden nicht nur im Meer

Denkt man an Karibik, hat man automatisch vielfältige exotische Obstsorten vor Augen, in die man sich am liebsten genussvoll hineinwerfen würde. Diese sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch noch ein besonderer Genuss, zudem wertvolle Lieferanten für Vitamine, Mineralstoffe und – besonders wichtig in warmen Klimazonen – viel Flüssigkeit.

 

Die Ananas gehört wahrscheinlich zu den wertvollsten Früchten für eine gesunde Ernährung. Das Fruchtfleisch ist saftig und der Geschmack reicht von süß bis fein herb, was den in der Ananas enthaltenen Bitterstoffen zu verdanken ist. Kombiniert man Ananas mit Milchprodukten, entsteht ein noch viel bitterer Geschmack. Verwendet man sie etwa als Obstbeigabe in einem Milchshake oder in einem leckeren Fuchtquark, zersetzt das in ihr enthaltene Enzym Bromelain das Milcheiweiß in Aminosäuren und Peptide. Diese schmecken dann bitter[iv].

 

Die Ananas enthält u.a. Calcium, Kalium, Magnesium, Mangan, Phosphor, Eisen, (natürliches) Jod und Zink. Diese kann man über das Fruchtfleisch oder als leckeren Saft zu sich nehmen. Zum Durstlöschen verdünnt man diesen allerdings besser in einem Verhältnis von zwei Teilen Wasser zu einem Teil Saft. So trinkt man gesunde Vitamine, ohne zu viel Fruchtzucker zu sich zu nehmen. Zudem lösen sich die Vitamine der Frucht so schon bei der Saftherstellung in die Flüssigkeit und können vom Körper besser aufgenommen werden. Zudem ist die getrunkene Frucht wieder ein Pluspunkt für einen gut hydrierten Organismus. Beim Vitamine-Naschen in der Karibik gilt dasselbe wie für Wasser: Man sollte kein aufgeschnittenes Obst kaufen, sondern die ganzen Früchte. So ist gewährleistet, dass diese wirklich frisch sind.

 

Saurer Tausendsassa

Die Limette, lat. citrus aurantifolia, ist eine leicht birnenförmige, circa 4-5 cm kleine, grüne Frucht des Limettenbaumes. Sie stammt ursprünglich aus Südostasien und wird mittlerweile auch in Südamerika, Afrika, in der Karibik und den USA angebaut[v]. Limetten besitzen eine recht weiche Schale, sind zu Beginn dunkelgrün, mit der Reife werden sie grüngelb und sind wesentlich saftiger als Zitronen. Ihre Schale erinnert geschmacklich an eine Mischung aus Zitrone, Waldmeister und sogar Tannennadeln.

Nicht nur in zahlreichen angebotenen Cocktails darf die Vitamin-C-haltige Zitrusfrucht nicht fehlen. Man kann aus Limetten auch einen alkoholfreien Aperitif zaubern, mit dem man frisch und fruchtig in einen schönen Urlaubsabend starten kann:

 

Rezept für einen Ipanema

Zutaten:

1 Limette, unbehandelt

2 TL Rohrohrzucker

2 cl Maracuja-Nektar

3 EL Crushed Ice

100 ml Ginger-Ale (Ingwer Limonade)

1/2 Maracuja

1 Zweig Minze

 

Man achtelt die Limette und gibt diese zusammen mit dem Zucker und dem Mark einer halben Maracuja in ein stabiles Glas. Mit einem Stößel drückt man die Fruchtstücke kräftig aus. Nun gibt man den Maracuja-Nektar hinzu und rührt diese Mischung mit einem langen Löffel um. Das Glas wird nun mit Crushed Ice aufgefüllt. Unter nochmaligen Umrühren wird das Glas mit Ginger-Ale aufgefüllt und zum Schluss noch mit Maracujastücken und Minze garniert.

 

 Exotisch gesund genießen

Beachtet man beim Schlemmen im Karibikurlaub einige Punkte, wird aus Genuss kein Verdruss und man kann zuhause in leckeren Erinnerungen schwelgen. Ein sehr wichtiger Aspekt ist das richtige Trinkverhalten. Aus verschlossenen Flaschen und mit frischem Obst ist man auf der sicheren Seite und profitiert davon, auch in fremden Klimazonen gut hydriert zu sein und gesunde Vitamine zu genießen. Und auf den Genuss kommt es schließlich an.

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