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Wellnessdrinks

Gesundheitsdrinks liegen voll im Trend. Manche versprechen aber mehr, als sie tatsächlich leisten können. Die hochgelobten Wellnessgetränke in der Übersicht. Der Online-Ratgeber für gesunde Ernährung MuscleFood.com hat jetzt die 5 trendigsten Gesundheits-Drinks unter die Lupe genommen. Sind Wellnessdrinks also wirklich so gesund, wie versprochen wird?

Kokoswasser

Das kalorienarme Kokoswasser ist pur genossen zwar gewöhnungsbedürftig. Als Basis grüner Smoothies ist es aber eine herrlich erfrischende Abwechslung, die auch ein bisschen an Urlaub erinnert. Kokoswasser ist ein guter Kaliumlieferant und soll deshalb dem Körper helfen, mehr Wasser aufzunehmen. Gerade beim Sport, wenn man viel schwitzt, sei dies eine gute Möglichkeit, den Flüssigkeitsverlust des Körpers wieder auszugleichen. Auch nach dem Training sei Kokoswasser das ideale Getränk, so die Hersteller, denn es enthalte besonders viele Elektrolyte.

Wissenschaftliche Beweise, dass Kokoswasser tatsächlich die Wasseraufnahme des Körpers steigert, finden sich bislang jedoch nicht. Abgesehen davon, dass das glasklare Wasser mit der gewissen Karibik-Note eine schöne Abwechslung zu Mineralwasser oder aromatisiertem Wasser ist – den Flüssigkeitshaushalt steigert es nicht mehr, als herkömmliches Wasser aus der Leitung. Ernährungsberater warnen vielmehr davor, dass manche Hersteller von Kokoswasser dem Getränk auch noch jede Menge Zucker hinzufügen. Dieser entzieht ihm schließlich gänzlich den Status als „Gesundheits-/Wellnessgetränk“.

Matcha Tee

Vor wenigen Jahren hierzulande noch so gut wie unbekannt, hat der Matcha als der ultimative Förderer fürs Gehirn seinen Siegeszug angetreten. Ob in Smoothies oder pur als Tee – das grüne Pulver ist überall anzutreffen. Matcha enthält neben einigen Vitaminen und Mineralien vor allem viele sekundäre Pflanzenstoffe und gilt deshalb als Fänger freier Radikale im Körper. Tatsächlich gibt es Studien, die auf eine gesundheitsfördernde Wirkung des Matcha Tees hindeuten. So heißt es darin, dass er das Krebsrisiko senken und bei der Gewichtsreduktion helfen könne.

Andere Studien haben gezeigt, dass Matcha die Regeneration nach dem Sport fördert und das Immunsystem stärkt. Viele überzeugte Matcha-Tee-Konsumenten schwören auch auf eine ausgleichende Wirkung für den Geist. Bei Letzterem kommt es aber in erster Linie auf die Zubereitung des Tees an, ob er eher beruhigend oder belebend wirkt.

Weizengrassaft

Ob trendy auch gesund ist, wurde auch beim nächsten Kandidaten im Test untersucht: So soll Weizengrassaft gleich eine Vielzahl an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen besitzen: Es beinhaltet sämtliche Mineralstoffe, viele Vitamine, Eiweiße, den grünen Blattfarbstoff Chlorophyll, der für die Blutbildung gut ist sowie viele Antioxidantien.

Manche schwören darauf, dass Weizengrassaft das Lebenselixier schlechthin sei. Die Ernährungsexpertin Alison Hornby von der British Dietetics Association weist jedoch darauf hin, dass Weizengrassaft nicht gesünder ist als jedes andere Gemüse oder Obst. Es ist nur stylischer – und teurer.

Rote Bete-Saft

Auch an dieses Getränk müssen sich die Geschmacksnerven erst gewöhnen, doch es lohnt sich: Denn Rote Beete-Saft ist in unserem Reigen der Wellness-Drinks der einzige, dessen gesundheitsfördernde Wirkung tatsächlich nachgewiesen ist! Rote Bete kann wegen seines hohen Nitratgehalts blutdrucksenkende Effekte haben, zudem enthält die rote Knolle viel Vitamin C und B sowie Kalium.

Aktivkohle

In Großbritannien und den USA wird Aktivkohle gerade total hochgelobt. Unter anderem kann man es in seinem Cappuccino, aber auch als schwarzes Wasser genießen. Die Kohle soll angeblich nicht nur die Zähne aufhellen, sondern vor allem den Körper entgiften. Belegt sind diese Theorien jedoch nicht.

Die Zubereitung von Wellnessdrinks

Wellnessdrinks können auf vielerlei Arten zubereitet werden. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Am natürlichsten ist die Zubereitung auf Wasserbasis, mit frischen Zutaten. Ob süß oder würzig, alles ist je nach Geschmack möglich. Süße Wellness-Drinks bestehen in der Regel aus Obst, Früchten und Süßungsmitteln wie Zucker, Honig oder Sirup. Würzige Wellness-Drinks bestehen hingegen aus Gemüse wie Tomaten, Gurken, Paprika, Avocado und Gewürzen wie Chili, Pfeffer oder Salz.

Die frischen Zutaten werden entweder entsaftet oder püriert. Der Vorteil liegt in der Frische und der Vollständigkeit aller Vitamine und Inhaltsstoffe. Nach dem Mixen oder Pürieren werden die Wellness-Drinks in der Regel mit Eiswürfeln oder mit Wasser aufgefüllt.

„Wellnepp“: Verbraucher ausgetrickst

Ob die verschiedenen pflanzlichen Zusätze in den Getränken die beworbene Wirkung entfalten, ist nicht belegt. So hilft Melisse erfahrungsgemäß als Tee bei Schlafstörungen. Unbekannt ist, in wie weit Melissen Extrakte in Kombination mit Mineralwasser und anderen Kräutern entspannend wirken.

Die Verbraucherzentralen beanstanden, dass eine Irreführung und Täuschung vorliegt, wenn Aussagen über die Wirkung eines Produktes nicht wissenschaftlich nachgewiesen sind. Den Vorwurf umgeht die Industrie geschickt. Oft beziehen sich Werbeaussagen wie „Melisse wirkt beruhigend“ nicht auf das Produkt, sondern nur auf den guten Ruf der Zusätze. Die Verbraucherzentralen fordern deshalb gesetzliche Regelungen, die dafür sorgen, dass sich Werbeaussagen ausdrücklich auf das Produkt beziehen und nicht auf einzelne Zutaten.

Das positive Image einzelner Substanzen wie Aloe Vera, Kombucha und Shiitake wird zudem von den Medien gründlich aufpoliert. Die geschickte Werbestrategie grenzt fast schon an Verbrauchertäuschung. Soweit Arzneistoffe oder Zucker nicht überdosiert sind, geht von Wellness-Getränken zwar keine gesundheitliche Gefahr aus. Doch wer abschalten will und Entspannung sucht, darf sich von den Drinks nicht zu viel versprechen. Bis die irreführende Werbung verbannt ist, sollten Verbraucher auf ihren Verstand hören und gesundheitliche Versprechen kritisch hinterfragen.

Wellnessdrinks auf Fruchtbasis

Sind Wellnessdrinks also wirklich so gesund? Die Verbraucherzentrale Hamburg hat industrielle Wellnessdrinks unter die Lupe genommen. Es zeigte sich das die Hälfte der untersuchten, modischen Erfrischungsgetränke entgegen der äußeren Verpackung meist überhaupt keinen Fruchtsaft enthielt, der Rest verfügte maximal über etwa fünf Prozent.

Meistens handelte es sich bei der als fruchtig, frisch angepriesenen Erfrischung um ein Gemisch aus Trinkwasser und Zitronensäure, das mit reichlich Zusatz- und Aromastoffen angereichert war. Des Weiteren zeigte sich auch, dass keines der untersuchten Produkte ohne Aromastoffe auskam. Sogar Bio-Produkte bildeten hier leider keine Ausnahme.

Die Experten raten allen, die ihrem Körper etwas Gutes tun wollen, auf selbst gemischte Wellness-Drinks zurückzugreifen – da weiß man was man hat!

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