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Wasser spielt in der Säuglingsernährung eine besondere Rolle. Wer als Mutter nicht voll oder gar nicht stillen kann, benötigt – gleich von Geburt des Babys an – Wasser zur Zubereitung des Babyfläschchens. Man braucht auch für den ersten Durst des Babys und das Kochen oder Anrühren von Breien, im ersten Lebensjahr, Wasser. Doch ist Leitungswasser ausreichend? Oder sollte besser auf Mineralwasser oder sogenanntes Babywasser zurückgegriffen werden?

Muttermilch, Ersatz und Wassergebrauch

Gerade in den ersten Lebensmonaten ist der menschliche Organismus sehr empfindlich. Daher hat es die Natur so eingerichtet, dass ein Säugling bis zum vierten Lebensmonat ausschließlich von Muttermilch ernährt werden kann. Die Muttermilch der eigenen Mutter ist, sofern diese sich ausgewogen ernährt, genau auf die Bedürfnisse ihres Babys zugeschnitten. Sie liefert wichtige Energie- und Baustoffe für den Körper, wie Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette. Außerdem versorgt sie den Säugling mit wichtigen Wirkstoffen, wie Mineralstoffen, Vitaminen und immunsystemstärkenden Substanzen. Wenn das Baby keinen hohen Temperaturen, körperlichen Belastungen oder einer Krankheit ausgesetzt ist, reicht sie als alleinige Flüssigkeitsquelle in den ersten vier Lebensmonaten aus. Ebenso ist es bei Muttermilchersatz bis zum vierten Monat, den sogenannten Säuglingsanfangsnahrungen, fürs Fläschchen. Mit der Einführung der Beikost wird Wasser auch so zum Trinken für das Baby wichtig.

Wasser ist nicht gleich Wasser

Man braucht für die Zubereitung von industriellen Säuglingsmilchen im ersten Lebensjahr grundsätzlich Wasser. Dieses darf keine belastenden Substanzen enthalten, die die Gesundheit des Säuglings gefährden könnten. Die Entscheidung für Babywasser, Mineralwasser oder Leitungswasser kann oftmals eine rein praktische oder preisliche sein. Doch es gibt auch wichtige gesundheitliche Aspekte:

1. Leitungswasser – günstig und überwiegend sicher:

Das Leitungswasser im häuslichen Bereich ist, in Deutschland, in der Regel immer Trinkwasser. Es wird streng kontrolliert und kann in den meisten Regionen von der ganzen Familie bedenkenlos getrunken und für die Zubereitung von Speisen verwendet werden. Gefahren können aber durch die Leitungsrohre im Haus entstehen. In sehr alten Häusern gibt es teilweise noch Bleirohre, die das Trinkwasser mit Blei belasten können. Dies stellt eine ernstzunehmende Gefahr für Säuglinge dar. Ebenfalls können von neuen Kupferrohren, bis zu drei Jahre nach der Installation, nennenswerte Mengen an Metallstoffen ins Leitungswasser abgeben werden.

Man sollte das Wasser generell ein paar Minuten ablaufen lassen, bevor es in der Küche verwendet wird. Am besten nimmt man immer kaltes Wasser frisch aus der Leitung. Da das Immunsystem des Säuglings noch sehr empfindlich ist, kann er auch auf geringe Mengen an Keimen schon mit Durchfall reagieren. Es ist daher ratsam, für Säuglinge das Leitungswasser grundsätzlich abzukochen. In Regionen, die von Nitrat stark belastet sind oder in denen das Wasser sehr viel Kalk enthält, sollte lieber auf Mineral- oder Babywasser zurückgegriffen werden. Ansonsten ist die Verwendung von Leitungswasser für die Zubereitung von Säuglingsnahrung, Beikost, Tee oder pur zum Trinken unproblematisch. Leitungswasser ist günstig und schnell verfügbar.

2. Mineral-Wasser – praktisch bei richtiger Auswahl:

Gerade für unterwegs ist die Zubereitung des Babyfläschchens mit Mineralwasser interessant. Mineralwasser ist unkompliziert mitzunehmen und garantiert in Deutschland eine sichere Abfüllung. Auf der Flasche sollte der Hinweis stehen „Für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet“. Diese Wässer müssen nachweislich die Grenzen für Nitrate und auch für Kohlensäure einhalten. Dennoch können einige Mineralwässer mehr Schadstoffe als Trinkwasser enthalten, da die rechtlichen Kontrollen beim Leitungswasser strenger und umfassender sind. Mineralwässer aus Glasflaschen sind grundsätzlich die bessere Wahl, da aus ihnen, wie zum Beispiel bei einigen Kunststoffflaschen, keine Fremdstoffe ins Wasser migrieren können. Wässer, die nur wenige Mineralstoffe enthalten, eignen sich am besten für das Anrühren von Milchpulver, das ohnehin eine gesetzlich vorgeschriebene Mineralstoffdichte aufweisen muss.

3. Baby-Wasser – teuer, aber speziell zugeschnitten:

In den letzten Jahren bieten einige Hersteller von Babynahrung auch spezielles Babywasser an. Dieses wird extra für die Säuglingsnahrungszubereitung im Privathaushalt hergestellt. Grundlage hierfür ist das streng kontrollierte Trinkwasser, das zusätzlich industriell aufbereitet wird. Es ist keimfrei und besonders mineralstoffarm abgefüllt. Die Kosten sind allerdings nicht unerheblich. Durchschnittlich würde für einen Liter Babywasser der gleiche Preis wie für rund 100 Liter Trinkwasser aus der Leitung gezahlt werden.

Ein Tipp zur Wassersicherheit für Babys:

Wer schwanger ist, einen Säugling oder Kleinkinder zu Hause hat, kann das Leitungswasser auf Belastungen untersuchen lassen. Das zuständige Wasserwerk, einige Apotheken, Institute oder die Verbraucherzentrale in der Region können hier weiterhelfen.

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