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Das Osterfest steht vor der Tür. Was gibt es Schöneres, als mit Familie, Freunden oder dem Partner an einem der Osterfeiertage ausgiebig zu Brunchen oder leckeren Osterkuchen mit einer frisch aufgebrühten Tasse Kaffee oder Tee zu genießen? Selbst , wenn es dieses Jahr nur mit Beschränkungen aufgrund der Pandemie geht. Wasserkochen gehört im Grunde genommen zu den einfachsten Tätigkeiten in der Küche überhaupt. Dennoch gibt es auch beim Wasserkochen häufig einige Verunsicherungen. Schadet es, Wasser ein zweites Mal aufzukochen?

Abgestandenes Wasser trinken?

Wer regelmäßig einen Wasserkocher in Betrieb hat, kommt immer wieder in die Situation, dass noch Restwasser vom Aufbrühen des letzten Kaffees oder Tees übrig bleibt. Mehr als die Hälfte der Bundesbürger schütten Wasser, das länger im Wasserkocher stand, aus Angst vor Keimen und oder im Wasser gelösten Schadstoffen weg. Zudem finden gemäß einer aktuellen Umfrage des SGS Institut Fresenius 59 % der Deutschen abgestandenes Wasser durch die entstehenden Kalkablagerungen am Boden unappetitlich. 31 % der Befragten schmeckt mehrfach aufgekochtes Wasser nicht. Der Geschmack ist bekanntlich Geschmackssache, aber die sonstigen Gefahren sind gar nicht so hoch, wie oftmals angenommen wird.

Eine Frage des Geschmacks: ein- oder zweimal aufkochen?

Gerade, wenn zu Ostern Besuch kommt, soll der Tee oder Kaffee perfekt schmecken. Es gibt Teeexperten, die empfehlen sogar, das Teewasser mehrmals aufzukochen. Hierdurch können sich einige geschmacksbildende Säuren im Tee intensiver entfalten. Beim Kochen setzen sich die enthaltenen Mineralstoffe Kalzium und Magnesium in Form eines hellen Belages am Boden des Wasserkochers oder Kochtopfes ab. Diese können den Tee dann geschmacklich nicht mehr beeinflussen. Ansonsten passiert, chemisch gesehen, bei einem mehrmaligen Aufkochen von Trinkwasser nicht viel. Gelöste Gase, wie Kohlendioxid und Sauerstoff, entweichen durch den Erhitzungsvorgang.

Keine Angst vor Keimen beim erneuten Aufkochen

Keime gibt es in der Tat überall. Vor allem Bakterien tummeln sich munter auf dem Tisch, auf dem Smartphone, auf der Haut, in der Luft und natürlich auch im Wasser. Sie sind im Trinkwasser allerdings extrem gering. Somit haben sie in der Regel keinen Einfluss auf das Wohlbefinden oder die Gesundheit. Steht das Wasser über Stunden im Wasserkocher, so können sich Bakterien allerdings vermehren. In hoher Konzentration kann es – vor allem bei empfindlichen Personen – zu Gesundheitsproblemen kommen, wenn das Wasser ohne erneutes Aufkochen getrunken wird. Wird das Wasser erneut aufgekocht, werden die hier zulande üblichen Keime abgetötet. Somit gilt auch beim Osterbrunch: Wasser, das von der Zubereitung der letzten Tee- oder Kaffeekanne im Kocher übrig geblieben ist, noch einmal gut aufkochen zu lassen.

Restwasser ohne Chemie 

Häufig kommt der Gedanke, dass sich im Wasser, das mehrfach aufgekocht und stehen gelassen wurde, Chemikalien aus dem Material des Wasserkochers lösen könnten. Diese Überlegungen haben ihre Bewandtnis. Bei Kochern aus nicht so hochwertigem Edelstahl könnten sich Spuren von Nickel lösen. Für hochgradige Nickel-Allergiker stellt dies ein Risiko dar. Ebenso könnten einige Kunststoffwasserkocher Bisphenol A enthalten, das sich im Wasser lösen könnte. Diese Substanz, die in der Kunststoffproduktion häufig – aber nicht grundsätzlich – eingesetzt wird, kann den Hormonhaushalt durcheinander bringen. Allerdings konnte sowohl das SGS Institut Fresenius bei seinen regelmäßigen Analysen, als auch die Stiftung Warentest bei ihren letzten Untersuchungen, nach einer Restwasser-Standzeit von 24 Stunden Entwarnung geben. Kein Restwasser aus den untersuchten Wasserkochern hatte die gesetzlich festgelegten Grenzwerte überschritten. Daher können Sie an Ostern Ihren Tee oder Kaffee beruhigt auch mit mehrmals aufgekochtem Wasser trinken.

Ein Wasserkocher-Tipp: Achten Sie beim Kauf eines neuen Wasserkochers auf eine unabhängig geprüfte Qualität. Beispielsweise das sogenannte GS-Siegel bietet Sicherheit für die Elektronik und unbedenkliche Kunststoffe.

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