Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser
Erhöhte Nitratwerte im Grundwasser

Wasser gilt als das allerwichtigste Lebensmittel überhaupt. Das Leitungs- und Mineralwasser wird jedoch von der Qualität des Grundwassers beeinflusst. Durchschnittlich betrachtet besitzt Deutschland ein wirklich gutes Grundwasser und daher ein sehr gutes Leitungs- und Mineralwasser. Doch der aktuelle Nitratbericht der Bundesregierung über deutsche Grundwässer an die EU-Kommission sorgt wiederholt regional für einige Bedenklichkeiten. Überhöhte Nitratwerte sind der Grund dafür.

Nitrat-Messungen im Grundwasser

Deutschlandweit werden an einzelnen Messstellen die Grenzwerte für Nitrat gemessen. Nach der letzten aktuellen Untersuchung wurden bei Messungen an 26,7 Prozent dieser Messstellen überhöhte Nitratwerte gefunden. Die rechtlich festgelegten Grenzwerte für Nitrat wurden also überschritten. Wird zu viel Nitrat aufgenommen, so kann dies die Gesundheit des menschlichen Körpers schädigen. Das Nitrat gelangt über Düngemittel der konventionellen Landwirtschaft in das Grundwasser. Über das Grundwasser kann es wiederum ins Leitungswasser und auch in die Quellen für das Mineralwasser gelangen.

Belastungen durch Nitrat und Phosphor

Insgesamt ist die Nitratbelastung des Grundwassers in Deutschland weiterhin als zu hoch einzustufen. Belastungen des Grundwassers mit dem Düngestoff sind schon länger bekannt. Hinzu kommen erhöhte Phosphorwerte. Phosphor begünstigt das Wachstum von Algen. Dies ist besonders deutlich in landwirtschaftlich genutzten Regionen an der Ost- und Nordsee zu beobachten. Auch in der Nähe von anderen Gewässern, wie Flüssen und Seen, konnte diese Folgeerscheinung beobachtet werden. Phosphor ist in hohen Dosen gesundheitsschädigend. Allerdings zeigt sich an rund 88 % der 256 Messstellen des LAWA-Messstellennetzes ein abnehmender Trend. 

Düngung in der Landwirtschaft

Das Bundesumweltministerium sieht die konventionelle Landwirtschaft als den Hauptverursacher der erhöhten Werte, von unerwünschten Mineralstoffen, im Grundwasser an. Düngemittel, wie unterschiedliche Kunstdünger, aber auch Gülle, würden zu dieser Problematik führen. Im Jahre 2017 wurde die DüV novelliert. Durch die Novelle wurden neue Regelungen eingeführt, die mittelfristig zu einer deutlichen Reduzierung der Nährstoffeinträge in die Gewässer führen.

Per 1. Mai 2020 ist zusätzlich die Änderung der Düngungsverordnung in Kraft getreten. Das langfristige Ziel ist eine wirksame Verringerung von Nitrateinträgen in Gewässern. Die ökologische Landwirtschaft dagegen wäre eine gute Alternative, denn sie führt zu weniger starken Belastungen, da hier keine Kunstdünger erlaubt sind.

Einschränkung der biologischen Vielfalt

Dünger mit Nitraten werden eingesetzt, damit die Pflanzen, also das Gemüse und Getreide, auf den Feldern schneller wachsen können. Wachsen Pflanzen schneller, so hat dies für den landwirtschaftlichen Betrieb natürlich Vorteile. Nicht jeder konventionelle Landwirt setzt Unmengen von Kunstdüngern ein.

Wird der Einsatz der Nitrate jedoch überhöht, kommt es zu Wasserverunreinigungen in den Grundwässern, aber auch in stehenden oder fließenden Gewässern der Umgebung. Dadurch verringert sich auch die biologische Vielfalt. Einige Pflanzen und Tiere können in einem stark mit Nitrat belasteten Lebensraum nicht mehr überleben.

Wasserhinweis für Ihre Gesundheit: Wasser trinken ist gesund in jeder Altersstufe. Besitzt das Trinkwasser aber eine Konzentration von über 50 mg Nitrat pro Liter Wasser, kann es erhebliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben. Vor allem schwangere Frauen und Familien mit Kleinkindern sollten sich in ihrer Region über die Nitratwerte informieren.

Bildquelle: Mark Stebnicki von Pexels 

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