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War Kinderkriegen vor Jahrzehnten noch selbstverständlich und eher die Verhütung ein Problem, ist es heutzutage eher andersrum. Die Versuche, schwanger zu werden, dauern länger, in vielen Zeitungen kann man Tips und Tricks lesen, wie es besser klappt mit dem Kinderkriegen und wie die Fruchtbarkeit unterstützt werden kann. Ist es dann soweit, nehmen Frauen viel auf sich, um die Schwangerschaft zu erhalten und ihr Kind gesund zur Welt zu bringen. Ein Helfer auf dem Weg zum Kind ist das ausreichende und richtige Trinken.

Vor der Schwangerschaft gute Voraussetzungen schaffen

Bei der Geburt besteht der menschliche Körper noch zu 80 Prozent aus Wasser. Dieser Wert nimmt bis zum Erwachsenenalter ab, bis er noch bei ca. 65 Prozent liegt. Im Alter sind es dann nur noch 50 Prozent. Zwei bis drei Liter hiervon werden pro Tag wieder ausgeschieden und müssezun ersetzt werden – durch die Flüssigkeit, die wir mit der Nahrung zu uns nehmen, vor allem aber durch das Trinken. Empfohlen wird eine tägliche Trinkmenge von 1,5 bis 2 Liter.

Wasser durchdringt die Zellen unseres Organismus, erst durch Wasser wird die „Kommunikation“ innerhalb unseres Körpers möglich. Es ist beteiligt an allen Funktionen des Organismus wie Stoffwechsel, Verdauung, Herz-Kreislauf-Funktion etc. Als Hauptbestandteil des Blutes dient Wasser dem Transport von Sauerstoff und Nährstoffen zu den Organen und deren Zellen sowie dem Abtransport von Stoffwechselprodukten.

Und auch bei der Fruchtbarkeit spielt Wasser eine entscheidende Rolle. Der Zervixschleim ist eine natürliche Barriere, die das Gebärmutterinnere vor eindringenden Keimen schützt – aber auch eine Barriere, welche Spermien auf dem Weg zur Eizelle überwinden müssen. Er besteht zum größten Teil aus Wasser und Schleimstoffen. Damit der Zervixschleim eine optimale Konsistenz erlangt, um von den Spermien durchquert werden zu können, ist es wichtig, ausreichend zu trinken. Empfehlenswert ist hier, vor allem in der ersten Zyklushälfte viel Wasser und Kräutertees zu trinken, am besten gut über den Tag verteilt. So bekommt der Zervixschleim eine eine elastische Konsistenz und wird für die Spermien leicht passierbar.

Einschränken, wo es nötig ist

Dass Rauchen und Alkohol sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken, ist schon lange bekannt. Mittlerweile hat sich allerdings auch bestätigt, dass sich Koffein nachteilig auf die Fruchtbarkeit auswirkt. Bill Ledger, Fertilitätsexperte der Universität Sheffield, beziffert die Abnahme der Fruchtbarkeit bei Kaffeekonsum sogar mit zehn Prozent.

Kritisch hinterfragt hat Dr. Elmar Breitenbach, Facharzt für Frauenheilkunde und Reproduktionsmedizin, die Kaffeestudien zum Thema Fruchtbarkeit. Er zeigt auf, dass der tägliche Koffeinkonsum vielerlei Faktoren rund um die Fruchtbarkeit beeinflusst. Als kritischen Grenzwert, ab dem ein negativer Effekt auftritt, benennt er 300 bis 500 mg Koffein am Tag. Gegen zwei Tassen Kaffee am Tag spricht also nichts, sofern man beachtet, dass in Kakao, Schokolade und Tees ebenfalls Koffein enthalten ist. Auch den leicht entwässernden Effekt des Kaffees sollte man berücksichtigen und entsprechend mehr trinken, vorzugsweise (Mineral-)Wasser, ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees oder Saftschorlen.

Während der Schwangerschaft

Viele Schwangere trinken automatisch mehr, weil sie häufiger Durst verspüren. Grund hierfür ist u.a. das in der Schwangerschaft um ca. die Hälfte vergrößerte Volumen von Körperflüssigkeiten und Blut. Auch der Stoffwechsel arbeitet vermehrt. Er braucht für sein reibungsloses Funktionieren Wasser. Der steigende Östrogenspiegel weitet die Blutgefäße, so dass das Herz kräftiger pumpen muss und der Kreislauf leicht schwanken kann.

Viel trinken hilft aber auch gegen Verstopfung, eine der klassischen Schwangerschaftsbeschwerden. Zudem kommt es bei einer vermehrten Urinproduktion und -ausscheidung weniger leicht zu einem Harnwegsinfekt.

Getränkewahl in der Schwangerschaft

Optimales Getränk für Schwangere und Frauen, die es werden wollen, ist (Mineral-)Wasser. Ohne Kalorien und für das Kind eventuell schädliche Zusatzstoffe versorgt es den Körper mit dem für alle Vorgänge im Organismus benötigten Wasser. Wählt man Mineralwasser, kommt dies dem erhöhten Mineralstoffbedarf während der Schwangerschaft zugute. Kommt es zu Ödemen, für die der erhöhte Progesteronspiegel verantwortlich gemacht wird, ist ausreichendes Trinken besonders wichtig. Früher galt es, bei Ödemen in der Schwangerschaft eine salz- und flüssigkeitsarme Diät einzuhalten. Diese Empfehlungen wurden revidiert. Bei Ödemen in der Schwangerschaft lautet die neuere Empfehlung, viel zu trinken sowie reichlich Salz und Eiweiß aufzunehmen. Hier ist ein Mineralwasser mit ausreichend hohem Natriumgehalt empfehlenswert.

Wer die ca. 2,5 Liter, die man in der Schwangerschaft trinken sollte, nicht allein mit Wasser bestreiten möchte, kann ergänzend Saftschorlen trinken. Vitaminsäfte liefern zwar gesunde Bausteine, die gerade in der Schwangerschaft benötigt werden, können jedoch auch Sodbrennen verursachen oder verschlimmern. Deshalb ist ein Mischungsverhältnis von einem Teil Saft und mindestens zwei Teilen Wasser empfehlenswert. Bei Kräutertees gilt es zu beachten, dass diese nicht wehenauslösend wirken. Zimt- oder Himbeertee sollte z. B: nicht vor der 37. Schwangerschaftswoche getrunken werden.

Für alle Getränke gilt, diese gut über den Tag verteilt in kleinen Portionen zu trinken. So kommt gar nicht erst Durst auf, der Körper wird gleichmäßig mit Flüssigkeit versorgt, und der durch das heranwachsende Kind nach oben gedrückte Magen wird nicht durch eine zu große Menge Flüssigkeit überfordert.

Für Kaffee in der Schwangerschaft gilt dasselbe wie für die Kinderwunschzeit, ein bis zwei Tassen pro Tag schaden nicht.

Wenn das Kind geboren ist

Das Kind ist geboren, der Körper von Schwangerschaft und Geburt ausgelaugt, der Abfall des Hormonspiegels sorgt für ein Ausschwemmen sämtlicher Flüssigkeitsansammlungen – und schon geht es weiter. Der Körper wird zum Milchkraftwerk und soll auf Hochtouren produzieren, um den Hunger des Neugeborenen zu stillen. Empfohlen wird hier eine Trinkmenge von 2 – 3 Liter pro Tag, je nach Temperatur und der hormonell bedingten Neigung zum Schwitzen. Um die Milchproduktion anzuregen, eignen sich Stilltees, die in kleinen Schlucken über den Tag verteilt getrunken werden und zudem Blähungen beim Kind vorbeugen. Außerdem sind Malzbier oder Carokaffee geeignet, um den Milchfluss in Gang zu bringen. Zudem liefern diese zusätzliche Energie, die die Frau gerade in der Stillzeit besonders braucht.

Gesund trinkend vom Kinderwunsch zum Wunschkind

Die Zeit vom Kinderwunsch bis zur Mutterschaft ist eine aufregende. Eine gute Flüssigkeitsversorgung ist unabdingbar, um sie gut zu meistern. Versorgt man den Körper ausreichend mit den richtigen Getränken, ist dieser gut gewappnet für alle Strapazen, die Schwangerschaft und Geburt mit sich bringen. Sorgt man nach der Geburt für genügende Flüssigkeitsreserven im Körper, steht auch der Bildung von ausreichender Milch nichts im Wege und die frisch gebackene Mutter kann ein harmonisches und erholsames Wochenbett genießen.

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