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Draußen ist es noch heiß, es wird geschwitzt und man lechzt nach erfrischenden Getränken. An Kamillentee denkt man da eher ganz zum Schluss – vielleicht erst dann, wenn der Bauch von zu vielen eisgekühlten Softdrinks schmerzt. Seine Einsatzgebiete im gesundheitlichen Bereich sind vielfältig, aber in erster Linie ist er auch eines: Ein schmackhaftes, kalorienfreies Getränk, dessen Rohstoff wir auf der Wiese pflücken können.

Häufige Schönheit

Kamillenblüten begegnen uns sehr oft in der freien Natur – nicht zu verwechseln mit den Margeriten, deren Blüten wesentlich größer sind als die der Kamille. Die Kamille gehört der Familie der Korbblütler an, ist eine einjährige krautige Pflanze und wird zwischen 15 und 80 Zentimeter groß. Charakteristisch an der Kamille ist ihr Aroma, das vor allem beim Zerreiben hervortritt, aber auch schon im Vorbeigehen wahrgenommen werden kann. Ihre Blütezeit ist von Mai bis September.

Müttern wohl bekannt als Zutat in Bäuchleintees, ist die Kamille auch sehr beliebt als Tee bei Magen- und Darmbeschwerden oder Unterleibsschmerzen bei Frauen. Er schmeckt angenehm mild und ist auch als Getränk einfach zwischendurch geeignet. Gerade in der warmen Jahreszeit ist zusätzliches Trinken angesagt. Der Körper produziert vermehrt Schweiß, wir bewegen uns viel an der Sonne – alles Aspekte, die den Körper austrocknen können. Hier gilt es, rechtzeitig gegenzusteuern. Benötigen wir normalerweise ein tägliche Trinkmenge von 1,5 bis 2 Liter, darf es in der warmen Jahreszeit durchaus mehr sein.

Kamillentee als Durstlöscher

Als Durstlöscher ist (Mineral-)Wasser zwar immer eine gute Wahl, aber Abwechslung macht das Trinken schmackhafter. So bieten sich ungesüßte Tees als kalorienfreies Getränk mit Wirkung an. Warm getrunken, wirken sich nicht nur die wertvollen Inhaltsstoffe des Kamillentees positiv auf Magen-Darm-Beschwerden und Menstruationsschmerzen aus, sondern die Wärme wirkt zudem krampflösend. Hierzu ist es gut, drei Tassen frisch aufgebrühten Kamillentee über den Tag verteilt in kleinen Schlucken zu trinken. Wer angesichts der sommerlichen Temperaturen bedenken hat, kann trotzdem getrost zur Tasse greifen. Warme Flüssigkeit kontinuierlich in kleinen Mengen getrunken verursacht leichtes Schwitzen, der Körper wird gekühlt, ohne dass einem gleich der Schweiß in Mengen rinnt – und wir kommen auch dazu, ausreichend nachzuschütten.

Aber nicht nur warm bzw. heiß ist Kamillentee ein Genuss. Als gekühltes Mixgetränk ansprechend garniert kann Kamillentee ein leckerer Aperitif oder eine gesunde Ergänzung bei der Zubereitung von Smoothies sein.

Rezept für „Coole Kamille“

Zutaten:

2 Beutel Bio-Kamillentee
1 Beutel Bio-Pfefferminztee
1 Bund frische Minze
4 Gewürznelken
2 Stücke Kardamom
Saft aus 2 Zitronen
Saft aus 1 Limette

Die Teebeutel sowie die restlichen Zutaten übergießt man mit kochendem Wasser. Nach drei Minuten werden die Teebeutel wieder herausgenommen. Sobald die Mischung abgekühlt ist, garniert man sie in Gläsern mit einem Zweig Minze und serviert das Getränk mit Eiswürfeln.

Kamille: Selbst gepflückt vom Wegesrand

Wenn man einen köstlichen Selfmade-Tee möchte, muss man beim Sammeln einiges beachten: Gesammelt werden sollte die echte Kamille. Andere Sorten sind zwar nicht giftig, ihre Wirkung lässt allerdings auch zu wünschen übrig. Erkennen kann man diese u.a. an ihrem starken charakteristischen Duft. Zu finden ist die echte Kamille vor allem in Äckern und an Wegrändern. Aber auf Wiesen, Brachland und Schuttplätzen, in Weinbergen und auf Mauern findet man sie. Die Sammelplätze sollten möglichst abgelegen sein – direkt am Straßenrand gepflückt enthalten die Blüten zu viele Schadstoffe aus Abgasen.

Gesammelt werden nur die Blütenköpfe, die an einem warmen, dunklen Ort getrocknet werden. Ca. zwei Teelöffel Kamillenblüten werden in einer Tasse mit kochendem Wasser übergossen und 10 Minuten ziehen gelassen. Schon hat man ein wirksames und trotz heißer Temperaturen erfrischendes Getränk. Bewahrt man die selbst gepflückten Schätze in einem luftdichten Behältnis auf, kann man sich immer bei Lust oder Bedarf ein leckeres Heißgetränk zubereiten.

Kamillentee – Nicht nur zum Trinken

Kamillentee hilft uns bei der Hydration unseres Organismus, wenn wir ihn trinken. Spülen wir mit ihm mehrmals täglich für einige Minuten den Mund aus, heilt Kamillentee Entzündungen am Zahnfleisch und im Mund- und Rachenraum, etwas, das wir uns als sommerliches Souvenir von schlecht gespülten Gläsern im Biergarten durchaus einmal mitbringen können. Von außen angewandt ist er ein probates Antiseptikum und zeigt heilende Wirkung bei allergischen oder entzündlichen Hauterkrankungen. Zudem kann man aus den aufgegossenen Blüten Kompressen herstellen, die man auf entzündete Augen oder Furunkel legen kann, selbstgemachte Kamillen-Coldpads gegen Sonnenbrand sind auch sehr wirkungsvoll.

Pollenallergiker sollten Kamillen(-tee) mit Vorsicht genießen, oft sind die Blüten mit Pollen anderer Pflanzen verunreinigt. Besteht eine Allergie gegen Korbblütler, ist ebenfalls Vorsicht geboten. Ähnliches gilt für die Wechselwirkung mit Medikamenten.

Natur pur – ein Genuss fürs ganze Jahr

Kamille als Klassiker unter den Kräutertees liefert uns entweder frisch gepflückt oder getrocknet aufbewahrt das ganze Jahr nicht nur ausreichend Flüssigkeit, wenn wir sie als Tee trinken, sondern wirkt auch gegen so manches Zipperlein. Pflücken wir zur rechten Zeit am richtigen Ort, können wir vom vollen Wirkspektrum der Pflanze profitieren – der Tee wird’s schon richten.

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