Trinken stillt nicht nur den Durst, es beeinflusst auch die Psyche. Doch was passiert eigentlich, wenn man zu wenig trinkt? Kann das tatsächlich eine Depression begünstigen? Diese und weitere Fragen klären wir jetzt:
Wie wirkt sich zu wenig trinken auf die Psyche aus?
Es gibt Studien, die einen Zusammenhang zwischen Depression und Dehydration herstellen, denn die Dehydration beeinflusst das Gehirn auf eine Weise, die eng mit Depression in Zusammenhang steht:
Dehydration untergräbt die Energie des Gehirns
Dehydrierung behindert die Energieproduktion im Gehirn. Viele Funktionen des Gehirns werden durch Flüssigkeitsmangel behindert und ineffizient. Die daraus resultierenden Stimmungsstörungen, ähneln denen in einer Depression: Angst, Unsicherheit sowie emotionale Probleme.
Dehydration behindert die Serotoninproduktion Ihres Gehirns
Depressionen hängen häufig mit unterdurchschnittlichen Serotoninspiegeln zusammen, einem kritischen Neurotransmitter, der die Stimmung stark beeinflusst. Serotonin wird aus der Aminosäure Tryptophan hergestellt. Dazu wird jedoch ausreichend Wasser benötigt. Dehydrierung kann auch andere Aminosäuren negativ beeinflussen, was zu Gefühlen von Niedergeschlagenheit, Unzulänglichkeit, Angst und Reizbarkeit führt.
Dehydration erhöht den Stress im Körper
Stress ist einer der wichtigsten Faktoren, die zu Depressionen beitragen, zusammen mit einem Gefühl von Ohnmacht und Unfähigkeit, mit Stressoren fertig zu werden.
Kann zu wenig trinken eine Depression auslösen?
Depression ist eine komplexe psychische Erkrankung. Daher wäre es zu simpel, zu sagen, dass Dehydrierung eine direkte Ursache für alle Arten von Depression ist. Trotzdem sind Dehydrierung und Depression kausal in vielerlei Hinsichten verbunden, wie sich bei den Auswirkungen von Dehydration zeigt.
Eine Studie befasste sich mit den Auswirkungen einer Veränderung der Wasseraufnahme auf Stimmung und physiologische Empfindungen bei Erwachsenen. Die Ergebnisse zeigten, dass eine Umstellung auf eine Erhöhung der Wasseraufnahme positive Auswirkungen auf die Stimmungen von Menschen hat, die gewohnheitsmäßig eher wenig Trinken.
Die Umstellung auf eine geringere Wasseraufnahme hat dagegen negative Auswirkungen auf die Stimmungseinstufung von Personen, die gewohnheitsmäßig eher viel trinken. Das führte unter anderem zu Unruhe, Unzufriedenheit und negativen Gefühlen.
Diese Ergebnisse zeigen deutlich, wie sehr die Wasseraufnahme unsere Stimmungen beeinflussen kann.
Wie kann man “Depressionen durch Dehydration” verhindern?
Wenn man an einer Depression oder Beschwerden, wie etwa Antriebslosigkeit oder Müdigkeit leidet, kann es helfen, das eigene Trinkverhalten unter die Lupe zu nehmen. Häufig zeigen sich neben Durst folgende Signale des Körpers:
- Hunger haben
Der gleiche Teil des Gehirns signalisiert Hunger und Durst. Wenn man Hunger hat, aber eigentlich ausreichend gegessen hat, kann es sein, dass man durstig ist. - Trockenheit
Juckende, trockene Haut, trockener Mund, aufgesprungene Lippen sind Anzeichen für zu wenig Wasser im Körper. - Kopfschmerzen
Der Wassermangel führt zu einer Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff und damit zu Kopfschmerzen. - Müdigkeit und Muskelkrämpfe
Muskelschwäche, Spasmen, Krämpfe können ebenfalls Anzeichen von Dehydrierung sein.
Eine Depression zuverlässig zu verhindern ist unmöglich, denn die Auslöser sind immer noch nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch Faktoren, die dem Auftreten einer Depression entgegenwirken können:
- Stress vermeiden
Zu viel Stress belastet die Gesundheit und kann unter anderem eine Depression begünstigen. Daher ist es gut, wenn man sich ansieht, wie man Stress vermeidet und damit umzugehen lernst. Geeignete Übungen zur Stressreduzierung sind beispielsweise Achtsamkeitstraining oder auch Mindfulness. - Bewegung
Zwar kann man Depressionen nicht wegtrainieren, dennoch: Bewegung hilft, besser mit Stress umzugehen und beim Stressabbau. Das Gute ist, man braucht keine sportlichen Höchstleistungen zu bringen. Jeder kleine Spaziergang und die Bewegung auf der Tanzfläche unterstützen nicht nur den Körper, sondern auch den Geist. - Vagusnerv stimulieren
Der Vagusnerv spielt eine wichtige Rolle für die psychische Gesundheit: Wie Vagusnerv-Stimulation gegen Depression helfen kann. - Darm unterstützen
Unser Darm ist weitaus mehr als nur ein Teil des Verdauungstrakts. In seinem Inneren beherbergt er verschiedene Mikroorganismen, die zusammen als Mikrobiom im Darm den gesamten Körper beeinflussen. Wie dieses Mikrobiom mit psychischen Erkrankungen zusammenhängen kann. - Resilienz steigern
Hiermit meinen wir die psychische Widerstandsfähigkeit. Diese bestimmt, wie viel die Seele und Psyche ertragen kann. Es gibt Entspannungsübungen, wie Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion, auch MBSR genannt, die dabei helfen, die Resilienz zu stärken.
Eine Depression ist eine psychische Erkrankung, die jeden und jede treffen kann. Symptome, wie Angst, Energieverlust, Stimmungsschwankungen, Schlafmangel, Verlust von Interesse und Freude, können Hinweise auf eine Depression sein. Es gibt viele Gründe für Depressionen, weshalb man vorsichtshalber einen Arzt aufsuchen sollte, wenn man den Verdacht hat, an Depressionen zu leiden.